HANDwerk

Mit HANDwerk ist "mit der Hand arbeiten" gemeint, ohne den Effizienzgedanken zu vernachlässigen. Mit der Hand kann man Holzverbindungen herstellen, die mit keiner Maschine zu fertigen sind. Auch Oberflächen können so gestaltet werden, dass sie mit geringerer Pflegebedürftigkeit, ein Leben lang Freude versprechen.


Die handgehobelte Oberfläche

Die handgehobelte Oberfläche ist mit der Modernisierung der Technik in Vergessenheit geraten. Schon mit einem Blick sind die erheblichen Vorteile zu erkennen.

Das Holz wird mit einem rasiermesserscharfen Hobeleisen geschnitten. So entsteht eine extrem glatte, glänzende Oberfläche. Diese ist charakteristisch an dem leichten Schimmern zu erkennen (siehe nebenstehendes Bild).

Fast jedes Holz bekommt damit Lebendigkeit und Tiefe. Von verschiedenen Blickwinkeln aus, scheinen die Fasern sich zu bewegen weil die Lichtreflexion ungehindert auch in tiefere Schichten eindringen können.

Selbst beim Schleifen einer Oberfläche mit sehr feiner Körnung, werden die Holzfasern jedoch zerrissen. Das hat eine matte Oberfläche zur Konsequenz. Öle, Lacke und Wachse helfen, diese Oberfläche dann zu verschönern, werden aber mit der Zeit auch wieder matt.

Einer der grössten Vorteile des Hobelns jedoch ist die resultierende Feuchtigkeitsresistenz. Da die Oberfläche extrem glatt ist und der Feuchtigkeit wenig Möglichkeit zum Eindringen bietet, bleibt das Wasser auf der Oberfläche stehen. Das hat auch den Vorteil Wasserflecken vorzubeugen. Unten sehen sie den Vergleich zwischen fein geschliffenem Holz und Hand gehobeltem Holz.


Spezial Oberflächen

Der Speerhobel (Yari Ganna)

 

Ich habe viele spezielle Oberflächen in meinem Repertoire. Eine der elegantesten Oberflächen ist die mit dem Speerhobel bearbeitete Oberfläche. Dieses archaische Werkzeug gab es in vielen Kulturen. Es wurde benutzt, bevor es Blockhobel gab, um mit Beil und Dechsel behauene Oberflächen zu glätten.

In Japan ist es bis heute bei aufwendigen Bauten immer noch in Gebrauch. Es kommt zur Anwendung, wenn alte Tempel restauriert oder neu gebaut werden. 

Die Oberfläche die das Yari Ganna hinterlässt, ist im weitesten Sinne eine gehobelte Oberfläche und hat auch diese Eigenschaften.

Sie fasst sich geschmeidig glatt an, mit leichten Wellen, die man entweder gegen das Licht sieht, oder mit der Hand ertastet.

Räuchereiche

 

Räuchereiche wird mit Hilfe von Ammoniakdampf hergestellt. Es wird ein Zelt aufgebaut und hinein kommt die zu räuchernde Eiche mit flüssig gebundenem Ammoniak. Dieser dünstet allmählich aus und reagiert mit der Gerbsäure der Eiche.

Je länger man "räuchert", desto dunkler wird das Holz, desto tiefer dringt das Ammoniak in das Holz ein.

Eiche bekommt durch räuchern einen dunklen, warmen Braunton. Der geräucherte Teil ist flexibler und weniger spröde. Auch hindert es das Holz vor dem frühzeitigen Ausgrauen durch UV Strahlung.

 

Da die Verfärbung mehrere Milimeter in das Holz eindringt, gibt es keine Farbveränderung durch Abrieb oder Dellen. In dem rechten Bild sehen Sie unten die nicht geräucherte Eiche und oben die Eiche nach fünf Stunden im Räucherzelt.